Am letzen Samstag im July findet in Tokio das Sumida River Festival statt. Mehr als eine Million Menschen pilgern an den Fluss Sumida, um ein spektakuläres Feuerwerk zu bestaunen. Da wir genau zu diesem Zeitpunkt in Tokio waren, wollten wir uns das Schauspiel natürlich nicht entgehen lassen. Um 19 Uhr sollte es losgehen, also planten wir ein gegen 18 Uhr dort zu sein und uns ein nettes Plätzchen zum Gucken zu suchen. Was wir natürlich nicht bedacht hatten war, dass in Tokio unwesentlich mehr Menschen an einem solchen Event teilnehmen wollen als beispielsweise am Guy Fawkes Feuerwerk in Wellington. Und so fanden wir uns bereits in der U-Bahn zwischen unzähligen Feierwilligen wieder, die irgendwie auf’s Festgelände bewegt werden mussten. Was mich zutiefst beeindruckt hat ist wie gesittet und ordentlich, ohne Drängeln und Drücken, sich derartige Menschenmassen bewegen lassen. Selbst wenn es darum ging, von einer breiten Straße auf eine schmale Brücke zu wandern, ging es friedlich und geordnet zu. Ein jeder setze gesunden Menschenverstand ein und es wurde den Lautsprecherdurchsagen der anwesenden Polizisten folge geleistet. Und dabei ging das Ganze sogar relative zügig von statten.
Als wir das Festivalgelände erreichten, wurde uns schnell klar dass ein erfahrener Sumidianer das Ganze ein wenig anders angeht als wir Touristen. Die meisten Leute hatten sich schon gegen Mittag oder frühen Nachmittag einen Platz gesucht, um die mitgebrachte Plastikdecke entlang des Flusses, im Park und auf der Straße auszubreiten. Versorgt wurde man mit Getränken und Essen durch Stände von Restaurants oder Privatleuten in deren Garagen. Es schien als seien alle guten Plätze vergeben. Dann entdeckten wir eine Art riesigen Sportplatz, an dessen Eingang Kontrolleure Eintrittskarten kontrollierten. Das sah vielversprechend aus, zumal wir zu diesem Zeitpunkt bereits die Lust am Weiterwandern verloren hatten und wir gerne bereit gewesen wären, für einen guten Platz auch zu zahlen. Also fragten wir einen Polizisten wo man denn Karten bekommen könnte, doch die niederschmetternde Antwort war “ausverkauft”.
Zu diesem Zeitpunkt kam Mika ins Spiel. Mika ist eine super-süße Japanerin die erstaunlich gut Englisch spricht, und die eigentlich vorhatte das Feuerwerk mit ihrem Mann und Freunden zu besuchen. Leider mussten ihr Mann an diesem Abend länger arbeiten und ihre Freunde hatten sie auch versetzt – somit hatte sie insgesamt vier Karten übrig. Als sie mitbekam dass wir keine Karten hatten, sprach sie uns an und bot uns ihre Karten an, jippie! So konnten wir uns das Feuerwerk von einem der exklusivsten Orte (wenn man mal von einem Schiff auf dem Fluss absieht, was natürlich das aller-beste gewesen wäre) ansehen. Wir habe von ihr sogar auch eine Karte für Yoshi bekommen, einem Japaner den wir einige Tage zuvor im Zug kennengelernt hatten und mit dem wir uns dort treffen wollten. Ausserdem hat sie uns mit Snacks und Getränken versorgt – wir waren super dankbar!
Das Feuerwerk selbst war super spektakulär – Fotos gibt es bei der Japan Times. Über 1,5 Stunden lang wurden mehr als 20.000 Feuerwerkskörper in die Luft geschossen – altbekannte Formationen aber auch Raketen die ich noch nie zuvor gesehen hatte, wie Äpfel, Katzengesichter und vieles mehr. Ich glaube es wird für mich schwer sein, jemals wieder ein gewöhnliches Feuerwerk zu geniessen.
Sumida River Festival
Ever year on the last Saturday in July Tokyo celebrates the Sumida River Festival. More than one million people pilgrimage to the river Sumida to watch a spectacular fireworks. Since we were in Tokyo at that particular time we simply had to go. It was supposed to start at 7pm, so we figured that arriving at 6pm would give us plenty of time to find a nice spot to watch the fireworks. What we didn’t consider at that stage was the fact that there are quite a few more people who want to attend an event like this in Tokyo than for example the Guy Fawkes fireworks in Wellington. And so we found ourself being squeezed into a train with thousands of other people willing to celebrate that night. But I must say that I was deeply impressed how nice and orderly, without shoving and pushing, such huge masses of people can be moved. Even when people had to leave the wide road to walk onto a narrow bridge, everyone used common sense, waited until it was their turn and followed instructions from the police. It happened even reasonably quickly.
When we arrive the festival location it became pretty obvious that experienced Sumidians used a different approach to the festival than we as tourists did. Most people had secured their favorite spot around midday and covered their territory with plastic blankets. They got food and drinks from little booths along the road, where restaurants and private people used tables and garages to offer their products. It seemed as if all good spots were already gone. Then we saw a huge sports field with some controllers checking people’s tickets as they entered. But this time we were tired of searching for a good spot and wanted to buy tickets for that particular field, but when we approached a police man to ask where to get the tickets, he told us that it was sold out.
That’s when Mika entered the scene. Mika is a very cute Japanese woman who speaks very good English and who had planned to watch the fireworks with her husband and some friends. Unfortunately (for her, not for us) her husband had to work late and her friends couldn’t make it either, so she was alone at the gate with five tickets in her pockets. When she saw us discussing with the police man she offered us her tickets, yay! So we were able to watch the fireworks from one of the most exclusive places of the whole festival (apart from maybe being on a ship on the actual river). We even got a ticket for Yoshi from her, a Japanese guy we had met earlier on a train and who we wanted to meet at the festival. Mika also gave us food and drinks from her never ending supply in her bag – we were very grateful!
The fireworks itself was mega spectacular – there are some photos at the Japan Times. More than 1.5 hours with more than 20,000 different types of fireworks (including hearts, apples, cat faces) will make it hard for me to ever enjoy a plain Guy Fawkes fireworks again.
das war bestimmt super – trotzdem wirst du das Guy Fawkes weiter genießen können…
Gerade im Hinblick auf das schreckliche Unglück in Duisburg würde mich eine große Menschenmenge ja derzeit nicht wirklich beglücken – schön zu hören, dass es auch gut und geordnet und nicht panisch ablaufen kann!!!!
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