Aramoana

Aramoana war bis zum 13. November 1990 ein kleines beschauliches Fleckchen Neuseeland. An diesem Tag lief David Gray, ein arbeitsloser Gewehrsammler, amok und erschoss 13 Leute. Das tragische Ereignis fuehrte immerhin zu strengeren Gesetzen im Bezug auf Waffenbesitz und -handel. Auf dem Toronto Film Festival wurde in diesem Jahr nun ein Film vorgestellt, der unter dem Title “Out of the Blue” den Ablauf der Ereignisse detailliert darstellt. Inzwischen ist er auch in Neuseeland angelaufen und es war purer Zufall dass ich ihn gestern gesehen habe. Die Abende mit James haben sich inswischen zu einem recht regelmaessigen woechentlichen Ereignis entwickelt. Meist unternehmen wir etwas zusammen an den Abenden an denen Kai sich mit Jaap und Debra trifft. Praktischerweise mag er die selben Filme wie ich (und sonst niemand) und deshalb landen wir meist im Kino. Gestern waren wir zuerst ein Kaeffchen trinken und es hat eine Weile gedauert bis wir uns entschlossen hatten, wieder einen Film zusammen anzuschauen. Da es schon spaet war haben wir einfach einen Blick in die netteren Kinos geworfen, waren aber irgendwie nicht entscheidungsfreudig genug, so dass wir einfach im schoenen Embassy Kino eine Karte fuer einen Film gekauft haben, fuer den der Einlass gerade begonnen hatte. Und so sind wir in “Out of the Blue” gelandet. Besonders der Anfang, als die Welt fuer die Bewohner noch in Ordnung war, bekommt man tolle Einblicke ins Kiwileben. Die Haeuser, das Fruehstueck, die Klamotten, die Sprache. Wer sehen will, wie die Neuseelaender 1990 gelebt haben und zum Grossteil auch heute noch leben, sollte diesem Film ansehen. Mehr Infos zum Massaker gibt es bei Wikipedia.