Eigentlich bin ich ja nicht gerade der Typ Frau, der sich liebend gern beim Frisör aufhält. Entspannung beim Haarewaschen war mir immer fremd, Gala und Bunte interessieren mich nicht und am liebsten möchte ich schnellstmöglich den Laden wieder verlassen und möglichst wenig Geld dort loswerden. Da man beim Spitzenschneiden von langen Haaren wenig falsch machen kann, bin ich bisher in Neuseeland immer eher bei Frisören der preiswerten Kategorie gewesen. Frisörbesuch Nummer 1 wurde bei Just Cuts (wie der Name schon sagt, da wird nur geschnitten, sonst nichts, nicht mal geföhnt) abgeleistet, Frisörbesuch Nummer zwei führte mich zur Mutter eines meiner Lieblingskinder aus dem After School Care, die zufällig auch Frisörin war. Heute aber wollte ich meine langsam rausgewachsenen Strähnchen erneuern lassen, dafür gehe ich lieber zum Profi. Denn die Schneiderlinge beim Just Cuts beispielsweise haben nicht mal eine Ausbildung absolviert, die werden zu Beginn ihrer Anstellung für zwei Wochen auf einen Crash-Kurs geschickt. Das ist ok für’s gerade abscheiden, aber nicht für Farbe. Besonders nicht, wenn die neuen Strähnchen sich nicht von den alten unterscheiden lassen sollen.
Heute war ich also beim Profi, nämlich bei Bamba Zonke. Das ist der Frisör wo auch Kai und der Rest von ZeroOne immer hingehen (nein, nicht die Asiatin die kein Wort Englisch sprach und sich die Wünsche ihrer Kunden von ihrer Kollegin übersetzen ließ). Und ich muss tatsächlich zugeben, dass ich zum ersten mal einen Frisörbesuch echt genossen habe. Meine Frisörin Lauren erschien mir schon von Beginn an sehr kompetent (meine Strähnchenfarbe gab es nicht vorgefertig, da hat sie irgendwie berechnet, welche Tuben sie zusammen mischen muss, um auf den Wert zwischen gold und wasauchimmer zu kommen), es lag das interessante North&South Magazin aus (ich weiss jetzt alles über Kindesmisshandlung in NZ, Bärenmissbrauch in Vietnam, den exklusivsten Backbacker in Wellington und kenne alle Informationen rund um Didymo – was wesentlich besser ist als das geheime Liebesleben von Steffi Graf) und – der absolute Hammer – ich lag zum Haarewaschen auf einem Massagestuhl! Kaum lag mein Kopf im Waschbecken, fuhr die Beinstütze aus dem Sessel heraus und alles vibrierte und massierte. Unter der Decke hing ein großer Flachbildschirm, auf dem atemberaubende Aufnahmen aus Afrika zu sehen waren. Himmel, Weite, Tiere. Hach, war das herrlich. Dazu die Kopfmassage beim Waschen, das war Entspannung pur. Es war immer noch preiswerter als in Deutschland und das Endergebnis kann sich wohl auch sehen lassen. Die Farbe zumindest ist perfekt und auch der Schnitt ist gut. Ich werde mich nur noch ein wenig daran gewöhnen müssen, dass mir die Haare nun immer ins Gesicht fallen. Aber das werde ich sicher bald schon kaum mehr merken…
Bamba Zonke oder der Genuss des Haareschneidens
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mmmh, das klingt ja richtig entspannend.
Bekommen wir denn auch noch ein Beweisfoto zu sehen?
Klar, sobald es zu irgendeiner Gelegenheit mal wieder Fotos gibt, werde ihr das ja eh sehen… ;)
Das hört sich ja gut an; will ich auch haben :-)!
Ein Foto möchte ich auch bald sehen!
Du mußt mir auch ein Bild von deiner neuen Frisur schicken.
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