Diane in der Küche

by Diane on 05/01/2006

Gestern abend habe ich nicht mehr gekocht, weil wir doch keinen großen Hunger mehr hatten. Also war es heute so weit. Es sollte eigentlich Reis mit gebratenem Tofu, Ei und Gemüse geben. Soweit der Plan.

Jetzt muss man vielleicht wissen, dass ich Kochbeutel-Kind bin; wenn es bei mir in Deutschland Reis gab, war der entweder tatsächlich aus dem Kochbeutel, oder von Oryza mit brennt-nicht-an-Garantie. Gibt’s hier nicht, also habe ich ein Kilo feinen Jasmin-Reis gekauft und auf die Zubereitungsanleitung auf der Rückseite gesetzt. Ich stand also so in meiner Küche, las das Etikett und musste feststellen: der Reis möchte gern gewaschen werden. Ok, Schüssel raus, Reis rein, Wasser drauf… igitt, das sondert ja weißen Schleim aus! Irgendwann war das Wasser klar und der Reis konnte ins sprudelnde Wasser entlassen werden.

Zwischendurch habe ich zufälligerweise festgestellt, dass die Abzugshaube nicht funktioniert. Diese Erkenntniss führte dazu, dass Kai die ganze Zeit aufgeregt um den Rauchmelder (direkt mit der Feuerwehr verbunden) herum tanzte und mich auch ganz hibbelig machte. Der Reis also schon am Kochen, zack-zack die Zwiebeln angebraten und kurz drüber nachgedacht, was Dennis mir mal über Knoblauch und den richten Zeitpunkt zum in-die-Pfanne-werfen beigebracht hat. Konnte mein Wissen nicht in die aktiven Regionen meines Hirns zwingen, also Knoblauch einfach ab zu den Zwiebeln und weil es aus dem Reistopf anfing zu kokeln, auch noch fix die Tomaten und Alfalfa-Sprossen hinein. Festgestellt, dass der Reis angebacken ist, nebenbei schon mal das Gemüse aus dem Topf geholt, rasch das Rührei rein, allerdings ohne Sprudelwasser, denn Sprudelwasser gibt’s nicht.

Kai, der sich inzwischen vom Feuermelder gelöst hatte und dabei war, eine Wasserschutzschiene an der Dusche zu instellieren, herbeigerufen zum Tischdecken. Essen serviert, schmeckte mir zu fade, Kai fand’s lecker – Liebe macht also nicht nur blind sondern tötet auch Geschmacksnerven. Danach immer noch hungrig den ganzen Dreck gespült, mit dem angebackenen Reis gekämpf, Spülhände bekommen. Dem Mitteilungsbedürfnis im Blog nachgegeben, zunächst Kommentare von heute Mittag gelesen, den eigenen Kommentar zum Essen (siehe Erster Tag als Hausfrau) und festgestellt: Tofu vergessen. Kein Wunder, dass wir immer noch hungrig sind.

Jenny January 5, 2006 at 12:00 am

hehe….vielleicht kannst du ja mal beizeiten in den links schmökern, die ich dir gestern – bzw. bei dir mittags – geschickt habe….

Verena January 5, 2006 at 12:00 am

Hey Diane,

guck doch mal unter http://www.chefkoch.de . Vielleicht findest du da noch den einen oder anderen Tipp.

Nina January 5, 2006 at 12:00 am

Für den Anfang doch gar nicht schlecht … und solange Kai satt wird … steht auch Dingen nach dem Essen nichts im Wege ;-)

Aber ehrlich so schlimm war dein erster Tag des Kochens nicht – dickes Lob!

Dennis January 5, 2006 at 12:00 am

Was sind Alfalfa Sprossen?

Horst Sieger January 5, 2006 at 12:00 am

Als nächstes müßt ihr euch eine Spühlmaschiene anschaffen.Und die Abzugshaube reparieren lassen
wieso gibt es kein Sprudelwasser ? was tinken die NZ,Leute denn dort sonst so ?

diane January 5, 2006 at 12:00 am

@Dennis: Alfafa ist glaube ich dasselbe wie Luzerne. Wie großartig, dass ich dir mal was über’s Kochen beibringen kann, statt immer nur umgekehrt ;)
@Papa: Für eine Spülmaschine ist hier kein Platz, außerdem kann man hier nicht einfach Elektrogeräte einbauen, ohne das mit dem Vermieter abgeklärt zu haben. Die Neuseeländer trinken Wasser ohne Kohlensäure, zumindest habe ich noch keins mit Kohlensäure gesehen…

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