Schneechaos

Es ist tiefster Winter. Und zwar doller, als die meisten Winter in den letzten Jahren es je waren. Auf meinem Rückflug von Rotorua am Freitag konnte ich aus dem Flieger zwischen Taupo und kurz vor Wellington nur Schnee unter mir entdecken. Die tiefen Temperaturen und die heftigen Schneefälle legen das halbe Land lahm. Gestern war nur eine Straße in Richtung Norden passierbar und die gesamte Südinsel scheint so gut wie gar nicht zu bereisen zu sein.
Man spricht inzwischen schon von einer “Krise”, es gibt Sondersendungen im Fernsehen zum Thema Kälteeinbruch und die Zeitungen berichten auf der Titelseite. Wahrscheinlich ist der Schneefall der letzten Tage nicht wesentlich höher als er in Deutschland an einem normalen Wintertag in Bayern ist, aber hier führt es dazu, dass die Menschen ihr normales Leben nicht weiter leben können. Seit inzwischen 12 Tagen haben viele Farmer auf der Südinsel keinen Strom mehr, weil die Überlandleitungen dem Schnee nicht gewachsen sind. Wer keinen Generator hat, muss durch meterhohe Schneewehen zum Nachbarn stiefeln, und hoffen dass dieser vielleicht mit ein wenig Energie aufwarten kann. Ist bestimmt ganz schön bitter für die Leute. Welche ein Glück, dass es in Wellington nicht schneit. Obwohl das Einfliegen in Wellington mit einer kleinen Propellermaschine wegen des heftigen Winds auch für viele sicher kein Vergnügen war (ich fand’s lustig, aber ich mag ja auch Achterbahnen), ist es immerhin noch wesentlich besser, als nicht mehr aus dem Haus zu können – oder noch schlimmer: nicht mehr nach Hause zu können! ;)