Unsere Freunde Christian und Carina haben ein zweites Kind erwartet. Natürlich musste während der Geburt auch ihre erste Tochter Indigo versorgt werden, und weil die zwei sehr gute Freunde sind und weil wir Indigo sehr mögen, haben wir uns natürlich gerne dazu bereit erklärt. Also haben wir in den letzten Wochen für den “Ernstfall” geprobt. Wir haben die drei zu uns eingeladen, damit Indigo sich in unserem Haus nicht fremd fühlt. Wir sind zu ihnen hoch an die Kapiti Coast gefahren und haben Indigo abends ins Bett gebracht. Carina und Christian haben sich in Wellington einen netten Abend zu zweit gemacht, und Indigo hat bei uns übernachtet. Ich habe Indigo vom Kindergarten abgeholt, um einerseits für die Kindergärtnerinnen keine Unbekannte zu sein, und um andererseits sicher sein zu können, dass die Kleine auch mit mir mitkommt. Alles super geprobt, ausprobiert und vorbereitet. Ab dann hieß es warten. Und warten. Und warten.
Gestern war es dann endlich soweit, und es hätte nicht optimaler sein können. Es ging morgens früh los, also kein mitten-in-der-Nacht-aufschrecken und im Dunkeln unausgeschlafen mit einer übel gelaunten Zweijährigen kämpfen. Statt dessen hatten Kai und ich sogar noch Zeit in Ruhe zu Duschen, zu Frühstücken und Kaffee zu trinken. Dann hat Christian die Kleine mit Sack und Pack abgeliefert – ich glaube, wir wären für einen Dreitagesaufenthalt gerüstet gewesen. Und während Papa wieder zurück zur Mama eilte, haben wir uns einen schönen Tag mit Indigo gemacht. Zunächst hab ich mir die Kleine geschnappt und wir sind ins Capital E und haben ein Bild zu Ehren von Matariki, dem Maori Neujahr, gemalt. Dort waren wir auch auf der Toilette, und weil es ein Veranstaltungsort für Kinder ist, gab es Waschbecken in Zwergenhöhe und einen Handtuchspender der bei einer Größe von einem Meter gut zu erreichen war. Weiter ging’s ins Te Papa, wo die Storytime zwar leider schon ausgebucht war, wo wir aber in einem riesigen Kaufladen spielen konnten. Doch danach gab es kein Halten mehr – Indigo wollte zurück zu Kai. Sie war schon super enttäuscht gewesen, dass er nicht mit in die Stadt kommen konnte, aber jetzt wurde es Zeit ihn wieder zu sehen. Also fuhren wir zurück nach Karori. Während der Fahrt hat Indigo für mich gesungen, regelmässig unterbrochen von Kommentaren wie “Kai wartet schon!”, “Grüüüün!” und “Katze Lunch!”.
Zuhause angekommen wollten wir natürlich gerne, dass Indigo ihren Deal mit dem Mittagsschläfchen einhält. Sah auch zunächst vielversprechend aus: als wir die Tür zuzogen, hatte sie die Äuglein zu und atmete tief. Ich wollte schnell die Chance nutzen ein Brot zu backen, und Kai saß im Zimmer nebenan, als er etwa 10 Minuten später ein leises Poltern aus Indigos Zimmer hörte. Als wir nachschauten, stand die Kleine vollständig angezogen vor uns und verkündete: “Jacke anziehen, nach draußen, Sonne scheint, Spielplatz!”. Mit viel Kuscheln und dem Versprechen, nach dem Schlaf auf den Spielplatz zu gehen, konnten wir sie dann überzeugen ins Bett zurück zu gehen. Leider mussten wir dieses Versprechen brechen, denn während Indigo schlief (und ich auch im Bett lag und las), fing es an zu regnen und es wurde plötzlich sehr kalt. Zum Glück war Indigo auch nicht mehr scharf darauf, noch nach draussen zu gehen. Und kurz darauf kam auch schon eine SMS von Christian – Indigos Brüderchen war geboren!
Nun galt es nur noch, ein bisschen Zeit totzuschlagen, bis wir den kleinen Sonnenschein wieder an Mama und Papa übergeben konnten. Die Zeit verging recht schnell mit Malen, Basteln, Puzzeln, Stempeln, Magic Handtuch entfalten und Brötchen backen. Das einzige mal, wo es noch zu einer kleinen Diskussion kam, war als Indigo beim Vorlesen die Tür schliessen wollte, denn Kai wollte im Zimmer nebenan auch die Geschichte hören. Schliesslich haben beide ihre Argumente vorgebracht (Kai: “Ich möchte dass die Tür aufbleibt, damit ich die Geschichte hören kann”, Indigo: “Tür zu, Katze nich rein”). Ich weiss nicht, ob Indigo Kais Argumente schliesslich eingesehen hat, oder ob sie sich dachte, der “Klügere gibt nach”, auf jeden Fall wurde man sich einig und die Tür blieb auf.
Schliesslich konnten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus machen, um Indigo abzuliefern und dem neuen Erdenbürger Hallo zu sagen. Und so endete unser Tag mit Kind schneller und unkomplizierter, als wir uns das je zu träumen gewagt hätten. Indigo, du kannst jederzeit gern wieder zu uns kommen!
A day with a child
Our friends Christian and Carina were expecting their second child and needed someone to look after her first born Indigo on the new baby’s birthday. Since they are very good friends and because we love Indigo very much, Kai and I offered to “babysit” on that day. We went through extensive training in the weeks leading up to the birth. We invited them to our place, so Indigo could get used to our house and would not feel unfamiliar if she stayed with us. We drove up to their place at Kapiti Coast and put Indigo to bed at night. Carina and Christian had a night out in Wellington and Indigo stayed with us over night. I picked her up from kindergarten, to get introduced to the teachers and to make sure Indigo would come with me if I showed up to get her instead of mum or dad. And then we waited. And waited.
Yesterday it finally happened, and it couldn’t have been any better. It started in the morning, so no middle-of-the-night emergency and not sleep deprived fights with a cranky two-year-old. Instead Kai and I even had time to have breakfast and to take a shower before Christian delivered Indigo and heaps of toys, clothes and a little tent to sleep in. I guess we would have been prepared to keep her for three days or more. And while daddy went back to support mommy, we spent a great day with Indigo. First of all I took her out to Capital E, where we painted a picture because it was Matariki, the Maori New Year. We also went to the toilet there, because they have a miniature sink and towels little people can reach without assistance. From there we went over to Te Papa – unfortunately Storytime was already booked out, but we had the chance to play in a huge play-shopping-centre. But after that Indigo really wanted to go back to Kai. She had been really disappointed when he couldn’t join us for our trip into town, now she really wanted to see him again. So we went back to Karori, and during the car ride she sang a couple of songs for me, interrupted only by comments like “Kai’s waiting for us”, “Greeeeeeeeeeeeeen!” and “cat needs lunch”.
When we arrived at home, Kai and I wanted Indigo to take a nap. At first it looked quite promising – when we closed the door she seemed to be fast asleep. Quickly I tried to take the chance to bake a bread and Kai was working in the room next door, when after about 10 minutes he heard some strange noises from Indigo’s room. He went to check if she was ok, and found her fully dressed, and telling us with a big smile: “Sun shining, going out, playground.” With lots of cuddles and the promise to go to the playground right after her nap we convinced her to go back to bed. Unfortunately we couldn’t keep the promise, because it started raining while she was sleeping. Luckily she didn’t insist on going outside anymore when she saw the rain. And short time after that we received a text message from Christian that Indigo’s little brother had been born!
Now all we had to do was killing some time until we could drop off the little one with mum and dad again. Time flew by pretty quickly, with painting, crafting, jigsawing, stamping, unfolding a magic towel and baking bread rolls. The only time when we had to have a serious discussion was when Indigo wanted to close the door while I was reading a story, because Kai in the room next door wanted to be able to listen to the story, too. I invited both to bring forward their arguments (Kai: “I would like the door to be open so I can listen to that story as well”, Indigo: “Shut door, cat not in!”). I’m not sure if Kai was more convincing, or if Indigo thought “the cleverer give in”, but in the end the door stayed open.
Finally we could make our way to the hospital to drop of Indigo and to say hi to the new arrival. Our day with child came to an end, and it was quicker and much less complicated than we had expected. Indigo, you can always come back to stay with us!
Ich hab dir immer schon gesagt, dass kinderlose Freunde/Tanten/Paten überhaupt das Beste sind, was einem (und damit meine ich Eltern + Kind) passieren kann!!! Eure Freunde und Indigo haben echt Glück!!!
Prima gemacht!
Schade, dass ihr nicht einfach mal so hier Babysitting machen könnt … ein Kinoabend wär mal wieder nicht schlecht ;-)
Aber im Ernst … hattest du wirklich Befürchtungen?
Habt euch doch super vorbereitet.
Solltet ihr wider Erwarten doch wieder zurück nach Deutschland kommen … wisst ihr, wo ihr euren Wohnsitz zu suchen habt :-)
Well done you two. I find looking after small children is a fantastic contraceptive. Congrats to Christian and Carina : D
Tolle Geschichte, habe ich mit viel Interesse und dem einen oder anderen Schmunzeln im Gesicht gelesen. ;-)
Vielleicht wollt Ihr irgendwann auch mal einen Tag auf Ansgar aufpassen. *g*
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