Dalai Lama

Der Dalai Lama war in Wellington – und wir waren dabei. In der TSB Arena an der Waterfront hat er sich gestern den Neuseelaendern gestellt und nach einer kleinen Begruessung durch unsere Buergermeisterin gezeigt, dass er nicht nur ein sehr weiser Mann, sondern auch ein exellenter Comedian ist. Sein Auftritt war sehr sympathisch, er hat Witze gemacht, viel gelacht und so manches mal waere ich am liebsten aufgestanden und haette ihn gern gedrueckt weil er so ein suesser kleiner Opa ist. Inhaltlich hat er natuerlich nicht viel Neues presentiert, zusammenfassend gibt es ja um Frieden und Verstaendnis fuereinander auch nicht wirklich viel zu sagen, ausser dass ein/e jede/r bei sich selbst anfangen muss um die Welt stueckchenweise zu veraendern.

Dem Besuch des Dalai Lamas waren einige politische Diskussionen vorausgegangen. Die neuseelaendische Regierung arbeitet gerade an einem Free Trade Deal mit der chinesischen Regierung und die Chinesen haben anscheinend ziemlich klar herausgestellt, dass sie einen offiziellen Empfang des Dalai Lamas nicht begruessen wuerden. Erstaunlicherweise hat sich unsere Regierung davon beeindrucken lassen und zugunsten eines Handelsabkommens mit einem Land in dem Menschenrechte unbekannt sind, ein Treffen mit einem Friedensnobelpreistraeger abgelehnt. Die Bemuehungen unserer Politiker, sich trotzdem kurz mit dem Dalai Lama zu treffen, wirkten dann leider etwas laecherlich: Premierministerin Helen Clark traf ihn “rein zufaellig” an einem australischen Flughafen, National Leader John Key stolperte kurz in einem Meeting vorbei, das jemand anderes mit dem Dalai Lama hatte und Aussenminister Winston Peters stellte ungefaehr 100 mal klar, dass er den Dalai Lama ausschliesslich in seiner Rolle als Parteivorsitzender von New Zealand First empfing. Die einzigen, die sich offiziell mit dem Dalai Lama zusammen setzen waren die Gruenen. Eigentlich schade, dass aus dem Besuch eine fuer die Welt so wichtigen Friedensboten derartige politische Verwicklungen entstehen.