…Michael Sommer, Vorsitzender des DGB, um genau zu sein. Der tourt nämlich gerade mit seinen Kollegen Dieter Scholz (DGB Vorsitzender Berlin-Brandenburg) und dem Leiter der DGB-Abteilung internationale und europäische Gewerkschaftsarbeit, Wolfgang Lutterbach, durch Neuseeland. Gestern waren sie noch in Auckland, heute kamen sie nach Wellington und wurden in den Räumen der CTU offiziell begrüßt. Eigentlich handelte es sich hierbei nur um ein zweistündiges Willkommenheißen im Kreise einiger ausgewählter CTU-Mitarbeiter, aber als Deutsche durfte ich auch als Nicht-CTUlerin dabei sein. Zu Beginn wurde ich noch gebeten zu Übersetzen, aber nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass Wolfgang gutes Englisch spricht und Michael und Dieter zumindest oft verstehen, worum es geht. Wir haben also meine Übersetzungstätigkeit eingestellt, was auch ziemlich gut war, denn einge Dinge die Herr Sommer so von sich gegeben hat, hätte ich schlecht in höflicher Form übersetzen können. Insbesondere als es um Maori-Angelegenheiten ging, was eigentlich immer in Neuseeland ein recht delikates Thema ist, konnten die Aussagen von Michael Sommer echt als Aktion eines Elefanten im Porzellanladen aufgefasst werden. Mag sein, dass ich nach dieser Zeit in Neuseeland auch einfach ein bisschen sensibler dafür geworden bin, wenn Außenstehende anderen auf die Füße treten, aber einige seiner Aussagen fand ich recht unangemessen. Zum Glück kam das in der Übersetzung dann nicht so stark rüber, ich habe mich aber innerlich schon ein bisschen geschämt. Allein dieses Bild – drei alte Männer in “Machtpositionen”, die der Welt erklären, wie sie sich zu drehen hat – neee, da war ich schon ganz froh, dass ich damit nicht viel zu tun habe. Gegen Ende, sozusagen mit dem allerletzten Satz, haben sie ihre Überheblichkeit ein bisschen relativiert, trotzdem blieb bei mir ein etwas schaler Nachgeschmack. Ich kann auch gar nicht genau sagen, was ich eigentlich erwartet hatte; vielleicht von Typ her eher jemanden wie Frank Bsirske? Der war bei meinen beiden Begegnungen mit ihm viel entspannter, gelöster, offener und interessierter als die drei Herren heute. Naja, vielleicht litten sie ja noch unter Jetlag, dann sei ihnen wenigstens ein bisschen verziehen…
Hallo Diane!
Ich versuch es mal wieder mit einem Kommentar, hoffe, dass er ankommt.
Tja, so ist das mit den alten Männern beim DGB. Das Foto ist auch echt bezeichnend. Und wenn ich so eine offizielle Delegation mache, informiere ich mich genau über brisante Themen.
Viele Grüße
Claudia
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