So, dann sind wir also wieder zuhause und da wo wir hingehören. Das Haus steht noch und OAH hat sich gut benommen ;)
Diese Deutschland-Trip war echt schön und hat mir mal wieder einiges gezeigt. Wie gesagt, es war schön – aber ich habe diesmal (noch extremer als im August) gespürt, dass ich nicht nach Deutschland gehöre, es fühlt sich überhaupt nicht “meins” an, wenn ihr wisst was ich meine… Damit meine ich gar nicht Familie und Freunde, sondern das ganze Land, die Gesellschaft und die Art und Weise miteinander umzugehen.
Wohingegen: Jedesmal wenn ich Welly mit dem Flieger verlasse und von oben sehe, könnte ich fast weinen vor Freude wie schön es von oben aussieht. Wenn ich hier in einen x-bliebigen Laden/Cafe/Restaurant behandelt man sich nett (_wirklich_ nett und nicht steif deutsch) und freundlich – außerdem wird man nicht von assozialen Rauchern angemacht, die meinen ICH würde sie in ihrer Lebensqualität einschränken weil ich vermeide mehr krebserregenden Feinstaub zu mir zu nehmen als wenn ich mich direkt vor einen Diesel-LKW-Auspuff stellen würde…
Auch als ich von Deutschland aus immer OAH’s Blog gelesen habe, der ja nun sozusagen live aus unserem Haus berichtet hat, musste ich bei jedem Eintrag immer wieder aufs neue denken: “hmmm, seufz… ja, DAS ist mein zuhause”. Und jetzt nach einem Tag wieder in NZ fühle ich mich auch wieder daheim – eigentlich nicht wahr, schon gestern in Auckland:
O: Heya mate, how it’s going?
K: Good mate, how are you?
O: All good -blättert in Pass-, had a good time back in Germany – seen some family?
K: Yeah, was a good trip, stayed in OZ for a few days on the way back!
O: Nice -derweil am stempeln-, welcome back home in your country then!
K: Cheers man, have a good afternoon, seeya!
O: seeya!
K ist Kai, O ist ein ca. 50-jähriger Immigration Officer in Auckland.
Im Vergleich dazu bei der Einreise nach Deutschland:
K tritt an Schalter heran
K: Guten morgen!
B: -nimmt Pass, kuckt vorne rein, kuckt hoch, kuckt wieder vorne rein-
K: -wartet-
B: -scannt Pass an der Maschine, schaut zur Seite-
K: -wartet-
B: -klatscht Pass hin- Auf Wiedersehen!
K ist wieder K, B ein ca 30-jähriger Bundesgrenzschutzbeamter in Frankfurt. Mir geht die deutsche “Aber es muss doch alles seine Richtigkeit haben”-Mentalität auf die Eier – was ist Richtigkeit überhaupt für’n beknacktes Wort? Gibt’s das?
Was dieser Deutschland-Trip mir noch gezeigt hat ist, wie sich Freundschaften entwickeln und ich sehe ein paar Aspekte jetzt echt mit anderen Augen – positiver und hoffnungsfroher! Ich habe nämlich festgestellt, dass sich manche Freundschaften nicht wirklich verändert haben und man sich noch genausogut versteht wie zuvor – trotz 1.5 Jahren kaum Kontakt. Ich verstehe jetzt auch besser, dass (und wieso – obwohl’s eigentlich offensichtlich ist) für Leute in D das Leben weitergeht obwohl wir weg sind – dass das aber nicht heisst, dass deshalb Freundschaften automatisch schlecht oder weniger wert sind. Aber das ist auch für mich ein Prozess gewesen, den man erstmal nachvollziehen und aufnehmen muss.
Was ich auch sehr, sehr cool finde, ist die Tatsache, wie sich bestimmte meiner Abi-Freundschaften entwickelt haben. Vom Dellenspacko OAH mal abgesehen ;-), unternehme ich bei meinen Eltern regelmässig was mit ein paar Leuten mit denen ich z.T. seit Jahren vorher keinen Kontakt hatte und es ist sofort wie früher und total schön die Personen zu treffen, sich mit ihnen zu betrinken (haha, *g*) und interessante TV-Sendungen aller Art zu schauen ;)
Ich kann da auch mal meine O.-Geschichte zuliefern (die B.-Geschichte war die selbe wie bei Kai).
D:"Good Morning" O:"Good Morning! Hey, been in Germany? Long trip, eh?" D:"Yes, visited my dad, he turned 60 last week." O: "Cool, that’s a great reason to go all the way back then. How is dad doing?" D: "He’s good, did enjoy me being there." O: "But it’s always good to come home again, eh? Welcome back home then!"
Man muss aber auch dazu sagen, dass ich mein braunes T-shirt mit den Umrissen Neuseelands und dem Wort HOME auf der Brust anhatte – vielleicht hat mich das schon offensichtlich als jemanden identifiziert, der sich freut wieder daheim zu sein…
Von Hausbesetzer an Hausbesitzer:
War schön, bei Euch gewesen zu sein. Heute ist ja mein letzter Tag hier und ich werde Euer Haus, Wellington und NZ doch sehr vermissen. Danke noch Mal, dass Ihr mir eine Basis für meine Unternehmungen in diesem wunderschönen Land geboten habt.
Viele liebe Grüße, Euer Dellen-Spacko … ;-)
Comments on this entry are closed.