Pukeko-Drama

by Diane on 08/03/2007

Zuerstmal ein kleines Konferenz-Update: es läuft alles gut. Abgesehen von kleineren Zwischenfällen wie Druckfehlern auf Namenschildern und der Tatsache, dass unsere Präsidentin sich nicht mehr an Shileys und meinen Namen erinnern konnte, ist gestern alles glatt gelaufen. Das Powhiri war gut, aber langsam gewöhne ich mich daran, so dass es nicht mehr ganz so ergreifend ist wie am Anfang, sondern eher langweilig.

Das große Drama spielte sich dagegen gestern in einer kleinen Pause im nahegelegenen Government Garden ab. Wer dieses Blog regelmäßiger liest, weiss ja dass ich Pukekos über alles liebe. Ich mag fast alle Vögel, aber neben Pinguinen sind Pukekos doch die allerbesten!

Ich war also gestern mit Shirley und ihrer Enkeltochter Rohan nach dem Mittagessen spazieren in besagtem Government Garden. Dort geht eine kleine Straße zwischen den Wiesen lang, die zum alten Badehaus führt und auf der eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 10 km/h besteht. Auf der rechten Seite spazierte gerade eine Gruppe von 6 Pukekos lang und wir begannen uns darüber zu unterhalten, wie lustig sie doch laufen und dass sie so schön schimmern. Plötzlich begann der ersten auf die Straße zu laufen und alle anderen natürlich hinterher. Im Hintergrund hörte ich einen Van ankommen und drehte mich um, zu checken wie weit er weg ist. Ok, dachte ich, der ist noch weit genug weg und sieht die Pukekos die Straße kreuzen, der wird ja sicher anhalten. Tja, weit gefehlt. Der Typ brauste mit sicher 50 km/h oder mehr an, überrollte einen der Pukekos und fuhr ungebremst und unbeeindruckt weiter. Der Pukeko lag schreiend auf der Straße, konnte nicht mehr aufstehen und seine Kollegen kamen angerannt und brüllten genauso laut, also wollten sie dem ollen Vanfahrer “Du blöder Arsch!” hinterher rufen. Ich bin natürlich in solch einer Situation gar nicht hilfreich, hab erstmal angefangen zu heulen und mir Rohan geschnappt und gedrückt. Mehr zu meiner Beruhigung als zu ihrer, denn die Elfjährige war eher interessiert und neugierig als betroffen. Shirley dagenen stapfte auf die Straße und schaffte den Pukeko erstmal zur angrenzenden Wiese. Dabei wurde sie von dessen Pukeko-Kollegen angegriffen, die müssen ihr wohl wild entgegen geflattert sein, weil sie dachten, Shirley wollte dem Verletzten was böses. Sie hat auch kurz gecheckt, ob sie ihm den Hals umdrehen kann, um ihn von seinem Leid zu erlösen, war aber wohl nicht kräftig genug. Danach hat sie uns befohlen zu gehen, damit ich nicht noch weiter geschockt bin und endlich aufhöre zu weinen. Auf unserem weiteren Weg sind wir noch einigen unserer Mitglieder begegnet, denen wir die Geschichte natürlich erzählt haben. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass jeder von ihnen auf der Wiese nach dem Pukeko geguckt haben und je nach dem wann sie dort waren, der Vogel entweder gerade aufgestanden war, gestanden hat oder davon gehumpelt ist. Wie es aussieht ist das Drama wohl noch halbwegs gut ausgegangen, trotzdem werde ich heute mal lieber nachschauen, ob da ein angefledderter Pukeko auf der Wiese herum eiert….

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