Taxifahren

by Diane on 21/02/2007

So langsam werde ich Profi im Taxi fahren. In jeder größeren Stadt habe ich schon Visitenkarten mit Handynummern bestimmter Fahrer erhalten und diejenigen, bei denen die erste Fahrt Spaß gemacht hat, rufe ich inzwischen auch persönlich an, wenn ich mal wieder in der entsprechenden Gegend bin. In Nelson kann man sein Taxi sogar inzwischen per SMS bestellen, das habe ich aber bisher noch nicht ausprobiert. Genau wie beim Fliegen erlebt man auch beim Taxifahren immer wieder nette kleine Geschichten. Hier meine beiden schönsten Erlebnisse bislang (erstaunlicherweise beide in Christchurch, da sind die Taxifahrer irgendwie ganz besonders ;-)):

Der eine Fahrer kam aus Russland und wir unterhielten uns eine ganze Weile nett über das Wetter, wie unser Tag so war und wohin unsere Reiselust uns schon geführt hat. Dann fragte er, wo ich denn ursprünglich herkomme und mit dem Stichwort “Germany” fing er aus vollster Brust an, ein sozialistisches Liedchen zu trällern. Das Wort “Freundschaft” kam ganz oft vor (sonst wäre es ja auch kein echtes sozialistisches Liedchen gewesen) und er hat komplette drei Strophen ohne Unterbrechung durchgesungen. Ich war tief beeindruckt! Gelernt hatte er das Ganze bei einem Schüleraustausch mit der DDR – allerdings ist er nicht dort gewesen, sondern Jungs und Mädels von dort waren in seiner russischen Heimatstadt zu Gast. Die Klasse musste das Lied wohl sehr intensiv üben, immerhin hat er bis heute kein Wort vergessen!

Die zweite Geschichte ist fast noch besser. Am Montag waren mein Kollege Russell und ich zusammen in Christchurch. Am Steuer des Taxis das uns am frühen Morgen am Flughafen eingesammelt hat, saß May aus China. Sie war ganz aufgeregt, denn eigentlich fuhr bislang immer nur ihr Mann das Taxi, aber der hatte just am Montag seinen ersten Tag an der Uni und als frisch gebackener Student hat er nun leider keine Zeit mehr, morgens zu fahren. Aber zum Glück haben sie für ihre Tochter einen Krippenplatz gefunden und so kann sie nun fahren und war doch so aufgeregt und überhaupt alles war so neu und spannend und aufregend. Am Institut angekommen lies sie uns dann aussteigen, sprang selbst aus dem Auto, fiel uns um den Hals, bedankte sich weil wir so nette Gäste waren und erzählte ungefähr sechs Leuten, die gerade vorbei gingen, dass wir ihre ersten Mitfahrer und doch sooooo nett waren! Herrlich, das Mädel war soooo goldig, wir haben sie echt ins Herz geschlossen! Nachmittags für den Rückweg haben wir natürlich die von ihr angegebene Handynummer gewählt und dann auch ihren Mann Jack kennengelernt – der hatte nach der Uni nämlich wieder die Nachmittagsschicht übernommen! ;-)

Annette Strauch August 3, 2007 at 12:00 am

Nette Geschichte! Ich fahre, wenn ich unterwegs bin, auch immer Taxi. Im Juni in Tallinn, Rostock, etc.
Ciao aus Wales, Annette

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