Sam und die Telecom

by Diane on 28/02/2007

In den letzten beiden Tagen habe ich mehr Zeit mit Samuel Czerwonka verbracht als mit Kai. Dabei ist Sam weder ein neuer Freund, noch ein Arbeitskollege, Sam arbeitet im Telecom Laden einen Block von meinem Buero entfernt. Letzten Donnerstag ist mir naemlich in meiner Tasche der Deckel meiner Wasserflasche abgegangen – mehr als ein halber Liter Fluessigkeit hat sich ueber Portemonnaie, Kalender und Handies ergossen. Mein privates Vodafone Mobile hat es gut ueberstanden, es war von einer prima gepolsterten Tasche umgeben; mein Diensthandy dagegen ist bei diesem Anschlag drauf gegagen. Da ich wusste dass mein Diensthandy versichert ist, habe ich Alana in Rotorua angerufen und ihr mitgeteilt, dass das Handy hienueber ist. Zunaechst einmal war unklar, ob und wie es ueberhaupt versichert ist, aber nach einigem Hin- und Her wurde mir mitgeteilt, dass ich die Hotline anrufen sollte. Habe ich auch brav getan, aber nach etwa 20 Minuten in der Warteschleife wurde mir das zu bloed und ich bin direkt in einen Telecom Laden gestiefelt. Und hier kommt Sam ins Spiel, er war naemlich der arme Kerl, der die unsagbare Freude hatte, mich nach 25 Minuten Wartezeit im ueberfuellten Ladenlokal bedienen zu muessen. Als erstes teilte er mir mit, dass er nichts unternehmen koenne, solange ich nicht mit der Hotline gesprochen und den Schaden offiziell gemeldet habe. Da ich nicht nochmal 20 Minuten oder laenger in einer Warteschleife haengen wollte, bat ich ihn anzurufen. Leider steht den Laeden keine Abkuerzungsrufnummer zur Verfuegung und sie muessen sich genauso uebel durch Sprachmenues und Warteschleifen hangeln wie jeder andere auch. Erstaunlicherweise hatte er Glueck und kam sofort durch. Ich bekam den Hoerer gereicht und musste genau beschreiben, wann und wo was genau passiert war. Anschliessend musste ich die Hotlinetante zurueck an Sam geben, der weitere Anweisungen entgegen nahm. Leider lautete die weitere Vorgehensweise “Ruf in 15 Minuten nochmal an, dann bekommst du eine Schadensfallnummer von mir”. Na prima, ich also raus aus dem Laden und eine Viertelstunde meines Tages mit Nebensaechlichkeiten verbracht. Zurueck im Laden war Sam gerade in die Mittagspause gegangen, was ich ihm nicht mal zum Vorwurf machen kann, denn in diesem kleinen, immer ueberfuellten Laden kommen die Angestellten haeufig gar nicht dazu, ueberhaupt eine Pause zu machen. Der Typ der mich dann bedienen wollte, hatte leider keine Ahnung, so dass ich an den Chef verwiesen wurde, der aber gerade einen Kunden und somit keine Zeit hatte. Auf seinem Rueckweg vom Fastfoodladen in den Pausenbereich der Telecom (falls man das so ueberhaupt nennen kann, denn an Abschalten ist dort bei weitem nicht zu denken) hat Sam mich gesehen und seine eigentlich wohlverdiente Pause abgebrochen um mich wieder zu bedienen. Nun musste er erneut bei der Hotline anrufen um die Schadensfallnummer zu erfragen, mit dem Hoerer am Ohr aber weiterhin Kunden bedienen. Da moechte man echt nicht tauschen. Nachdem er endlich die gewuenschte Nummer hatte, hat es auch nur noch 15 Minuten gedauert, bis ich mein neues Handy in der Hand hatte. Dummerweise musste ich 85 Dollar Selbstbeteiligung zahlen, und damit war einer Fortsetzung meiner Telecom-Geschichte Tuer und Tor geoeffnet.

Heute frueh bekam ich einen Anruf aus Rotorua, dass mein Boss extremst veraergert war ueber die zu zahlenden 85 Dollar. Es gaebe einen Deal mit Berry von der Hotline, dass man Russells Telefon upgraden und mir das neue Geraet zur Verfuegung stellen koennte. Das waere kostenfrei und so sollte es geschehen. Ich also heute wieder in den Telecomladen, die Situation erklaert, mit einem Blick auf das Sanyo 3100 festgestellt dass ich dieses kostenlose Upgrade definitiv nicht haben wollte und mit Sam rauf in die heiligen Hallen und Pausenraeume der Telecom. Ein Blick in den Computer und im Besonderen in Russells Telefonnummer sagte, dass der gute Berry uns beschissen hatte und ein Upgrade von Russells Telefon eine zweijaehrige Vertragsbindung mit sich bringen wuerde, die im Endeffekt wesentlich teurer wird als die 85 Dollar die wie fuer meinen Versicherungsfall gezahlt haben. Ich also wieder in Rotorua angerufen und mit Alana gesprochen, diesmal aber vom Telecomladen aus. Diese konnte natuerlich wenig dazu sagen, so dass ich erstmal wieder zurueck ins Buero bin und noch immer auf einen Rueckruf warte. Ich denke mal, dass selbst meinem Chef dabei auffaellt, dass es guenstiger ist die Selbstbeteiligung zu zahlen als sich fuer 2 Jahre an Russells Vertrag zu binden.
Natuerlich habe ich bei dieser Aktion mein Akkuladegeraet und meine Rechnung im Laden vergessen, so dass ich nochmal zurueck musste. Der arme Sam denkt nun sicher, dass ich wegen ihm immer wieder zurueck kehre und findet mich wahrscheinlich aufdringlich… ;-) Was mich an der ganzen Aktion am meisten wundert ist, dass wirklich zu jeder Tageszeit der Telecomladen total ueberlaufen ist. Die Telecom operiert mit einer aussterbenden Technologie, es gibt keine SIM-Karten fuer die Handies und somit sind sie im Ausland fast ueberall unbrauchbar. Obwohl in Vodafone in Deutschland nie wirklich moechte, als einziger Mitbewerber der Telecom ist ihnen auf jeden Fall der Vorzug zu geben.

OAH February 28, 2007 at 12:00 am

Telekom Läden sind auf der ganzen Welt wohl gleich … nur die Mitarbeiter machen den Unterschied. ;-)

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