Feueralarm

by admin on 23/02/2007

Heute gibt es mal eine spannende Geschichte über uns zu lesen. Sie fängt eigentlich ganz harmlos an, nämlich mit der Frage, ob wir heute Abend ausgehen sollen oder nicht. Weil es so regnerisch und diesig ist, fühlte ich mich nicht wirklich danach, nochmal raus zu gehen. Und da wir morgen ganz früh in Richtung Napier aufbrechen wollen ist auch Kai schnell davon überzeugt, dass ein netter, kuscheliger Abend vor Kamin und Fernseher die richtige Wahl ist. Also bin ich in die Garage, habe unser frisch in der letzten Woche angeliefertes Holz zusammen gesucht und ein nettes kleines Feuerchen entfacht.
An dieser Stelle muss ich leider zugeben, dass Kais Einwand “Sollen wir den Kamin nicht erstmal checken lassen, bevor wir ihn zum ersten mal nach so langer Zeit wieder anwerfen?” recht hatte und dass ich im Unrecht war, als ich seine Überbesorgtheit mit “Ach, wie deutsch!” abgetan habe. Aber dazu später mehr. Wir saßen also im Wohnzimmer, als Kai plötzlich rief “Der Kamin brennt!” Ich hab das erstmal gar nicht so wirklich ernst genommen, den Feuerlöscher geholt, ihn Kai gegeben und wenn er nicht plötzlich panisch gerufen hätte, dass ich die Feuerwehr anrufen sollte, hätte ich mich wahrscheinlich erstmal in aller Seelenruhe wieder hingesetzt. Aber als gehorsame Ehefrau habe ich den Notruf gewählt, im festen Glauben, dass wir das kleine Flämmchen schon ersticken werden, und die Feuerwehr nur nochmal pro Forma checkt, ob wir denn gute Arbeit geleistet haben (wie damals als in der Dammannstraße mein Fernseher implodiert ist). Und noch während ich, immer noch relativ ruhig, mit dem Mädel an der Hotline quatschen und erkläre, was denn überhaupt passiert ist, sehe ich diese Riesenstichflamme oben AUF (nicht IN) dem Woodburner. Ok, ab da bin ich dann auch ein bisschen panisch geworden. Der Feuerwehrcallcentermensch hat dann noch ewig lang gefragt wo denn die Parkvale Road ist und wie man dorthin kommt etc. Abgeschlossen hat er mit den Worten, dass wir nun das Haus verlassen sollten. Geht’s noch? Ich lass doch nicht mein Haus abbrennen!!! Also aufgelegt, Kai zugewandt, gemeinsam den Feuerlöscher bezwungen, festgestellt, dass wir einen viiiiiiieeeeel zu kleinen Feuerlöscher haben, ich also rausgerannt, Wasserschlauch geholt, Wasser gespritzt und einer riesige Dampfwolke verursacht. Tatütata gehört, raus auf die Straße, weinend von Feuerwehrleuten trösten lassen, gecheckt ob Kai noch munter ist und festgestellt, dass er das Feuer inzwischen gelöscht hatte. Bravo! Die Feuerwehrleute sind aber trotzdem noch ein bisschen geblieben, haben Dach und Außenkamin gecheckt und noch einen weiteren Wagen kommen lassen, der eine Wärmekamera an Board hatte. Es wurde alles noch auf versteckte kleine Flammen überprüft, mittlerweile hatte sich die halbe Nachbarschaft an unserer Auffahrt versammelt. Unsere Nachbarin Anne kam auch ganz aufgeregt an und hat sich erstmal erkundigt, ob es uns auch gut geht. Na klar ging es uns inzwischen wieder besser, immerhin war zu diesem Zeitpunkt klar, dass wir das Abenteuer ohne größere Schäden überstanden hatten. Zwar hatte Kai wohl ein bisschen wild mit dem Wasserschlauch um sich gewütet (Wir hatten Wassertropfen an der Decke, im Esszimmer auf dem Boden und sogar auf meinem Notebook) und die Feuerwehrleute haben mit ihrer Leiter Farbstreifen an der Decke in Flur und mit ihren Rußhänden Fingerabdrücke an den Wänden hinterlassen, aber das war im Großen und Ganzen auch schon alles.

Im Nachhinein fällt einem natürlich auf, was man alles hätte besser machen können. Manche Dinge sind auch schon fast lustig, zum Beispiel ist Kai überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass man den Wasserschlauch ja auch an der Düse vorne an- und abschalten kann – statt dessen hat er mich zum Wasserabdrehen immer wieder nach draußen kommandiert. Auch die zwei Minuten die wir gebraucht haben, um den Feuerlöscher bedienen zu können, sind eigentlich fast schon witzig. Wir waren absolut nicht in der Lage uns zu konzentrieren und den Anweisungen auf der Packung zu folgen, statt dessen sind wir wie die aufgescheuchten Hühner umhergeflattert. Um an den Brandherd dranzukommen, mussten wir das Gitter über dem Woodburner abschrauben – ich bin sehr stolz auf mich dass ich spontan den Schraubenzieher gefunden habe! Mittlerweile ich alles sauber, das ganze Abenteuer war innerhalb einer Stunde erledigt. Wir ärgern uns inzwischen, dass wir keine Fotos gemacht haben, denn es sah schon gruselig aus, mit dem offenen Kamin, drumherum alles weiss vom Löschschaum. Erstaunlicherweise ist es weder im Kamin noch drumherum nass, all das Wasser das Kai auf den Brand gespritzt hat, ist augenblicklich verdunstet. Kai hat wohl ein paar mal gedacht “oh weh, warum haben wir bloß ein Holzhaus”, soweit habe ich es aber schon nicht mehr geschafft zu denken. Die Feuerwehrleute hatten übrigens gerade angefangen ihr Abendessen zuzubereiten, und wir haben gelernt, dass sich der Herd in der Feuerwache automatisch ausschaltet, wenn die Crew das Haus verlässt – wäre ja auch dramatisch, wenn sie das eigene Headquarter löschen müssten, wenn sie von einem Einsatz zurück kommen…

Iris February 23, 2007 at 12:00 am

Glück gehabt- aber warum braucht man immer solche Geschichten, um mal den eigenen Staus zu checken – wir haben weder Feuerlöscher noch Schlauch – aber auch keinen Kamin….
Gut, dass euch nichts passiert ist!

OAH February 23, 2007 at 12:00 am

Kai, Du bist mein Held … echt wahr. Ab sofort trägst Du offiziell den Titel ‘Feuer-Delle’ oder besser noch ‘Feuer-Nase’ … ;-)

Inge König February 23, 2007 at 12:00 am

Na so was, was macht Ihr denn für Sachen. Wir sind froh, dass Ihr heil geblieben seid. Alles andere kann man doch wieder richten. Oder?? Mum.

MArc Ritter February 24, 2007 at 12:00 am

Ohje man da kann man ja froh sein, dass Euch Nix passiert ist! Schnell mal auf Holz geklopft..
Tja was lernt man, schön den Feuerlöscher prüfen und NIE zu klein kaufen! Auch im Auto, da habe ich Ihn auch längst, Ja und Kai hats ja schon fast "gerochen" welch Wunder, …Ihr wisst schon, Grins.
Also bleibt weiter unbeschadet und weiterhin viel Glück in NZ.
Grüße Marc

cathy February 25, 2007 at 12:00 am

was macht ihr denn? da bin ich mal nicht da und schon passiert was spannendes :-) aber ich bin natürlich sehr froh dass nix schlimmes passiert ist.

frank February 26, 2007 at 12:00 am

Ich kann mich da nur anschließen: Glück gehabt! Vielleicht solltet ihr uns demnächst ein Foto von dem neuen Superfeuerlöscher zukommen lassen, den ihr euch jetzt kaufen werdet. Dann sind wir alle ein wenig beruhigter.

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