Als James Cook mit seinem Schiff Endeavour Neuseeland umreiste, hatte er an der Hawkes Bay eine unangenehme Begegnung mit den Maori. Er hatte zwei Menschen aus Tahiti an Board, die ihm helfen sollten, im fremden Land mit der Sprache zurecht zu kommen. Die Maori sahen die beiden dunkelhäutigen Männer auf dem Schiff und waren der Ansicht, dass James Cook die beiden gegen ihren Willen gefangen halten muesse. Und so stiegen sie in ihr Kanu, ruderten zum Schiff herüber und entführten einen der Tahitianer. Diesem gelang es jedoch sich zu befreien und zum Schiff zurück zu schwimmen. Seit dem heisst diese Stelle Cape Kidnappers.
Viele Jahre zuvor hatte sich an dieser Stelle eine ganz besondere Geschichte aus den Legenden der Maori ereignet. Der junge Gott Maui war mit seinen Brüdern im Kanu unterwegs zum Fischen. Da er jedoch in den Augen der anderen zu jung war, bekam er keinen Angelhaken. Da er zufällig den Kieferknochen seiner Großmutter dabei hatte, entnahm er diesen einen Zahn und hielt ihn ins Wasser. Und siehe da, etwas biss an und so zog Maui mit seiner Angel neuseelands Nordinsel aus dem Wasser! Der Zahn ist auch eindeutig auf diesem Foto zu erkennen:
Heute befindet sich rund um die Klippen am Cape Kidnappers eine private Farm, die momentan von nach Neuseeland importierten Schädlingen wir Possums und Ratten befreit wird, um in naher Zukunft umgeben von einem sicheren Zaun Kiwis eine neue Heimat zu bieten. Zusätzlich sind dort die größten Kolonien von Gannets weltweit wohnhaft. Man kann etweder aufregende Traktortouren dorthin buchen, oder sich im Rentnerbus dort hochkutschieren lassen. Wir wollten eigentlich Traktor fahren, leider passten die Tourzeiten nicht mit unseren Tagesplanungen zusammen. Aber bevor wir die Vögel, die mit europäischen Basstölpeln verwandt zu sein scheinen, verpassen, haben wir uns heute früh von unserer Heimreise der Bustour angeschlossen. Mit einem kleinen Bus ging es über abwechslungsreiches Farmland, vorbei an Kliffen und Schluchten, bis hinauf auf die Klippen. Dort konnten wir ganz nah an die Gannets heran. Seit Oktober schlüpfen die Babies aus ihren Eiern und von daher gibt es Junge in unterschiedlichen Alter- und Reifestufen. Manche sind noch ganz klein und fluffig, anderen sind schon größer und versuchen bereits zu fliegen. Oftmals stellen sie sich dabei sehr dappig an, so dass es total niedlich ist sie zu beobachten. Etwa 45 Minuten haben wir direkt bei der Kolonie verbracht und dabei die herrliche Aussicht bei strahlendem Sonnenschein genießen können. Das war ein toller und lehrreicher Ausflug!
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