Sonnenbrillengeschichte

Durch den ganzen Hickhack der Planung, Vorbereitung und Abreise in 2005 (puh, hoert sich das schon lang her an… ist schon komisch, dass man nicht mehr “im letzten Jahr” sagen kann), bin ich in Neuseeland ohne Sonnenbrille angekommen. Eine unserer ersten Aktionen war also, mir bei einem kleinen Optiker am Courtney Place Sunnies auszusuchen und mit Glaesern in meiner Sehstaerke bestuecken zu lassen. Da ich grundsaetzlich lieber meine Kontaktlinsen trage, habe ich diese Sonnenbrille natuerlich bislang eher selten getragen. Gestern aber nun wollte ich sie mal wieder aufsetzten und stellte fest, dass sich an dem Teil der auf der Nase oben aufliegt, die dunkle Plastikbeschichtung abloest. Da die Brille nun ein Jahr und etwa 3 Wochen alt ist, hatte ich natuerlich wenig Hoffnung, den Schaden als Garantiefall ersetzt zu bekommen. Aber da Cathy im selben Gebaeude arbeitet, in dem auch der Optiker ansaessig ist, bin ich dort in der Pause einfach mal vorbei geschneit. Die Optikerin war auch gleich super-lieb und ziemlich entsetzt, dass die huebsche Brille im Eimer ist. Ein Blick auf meine Kundenkarteikarte sagte ihr, dass die einjaehrige Garantie natuerlich abgelaufen sei, aber da das ja sicher auch schon frueher passiert waere, wenn ich die Brille haeufiger getragen haette, hat sie einfach das Kaufdatum in der Kartei gefaelscht. Obwohl das ein ziemlicher Akt war (“Nein, wenn wir da jetzt November 2005 draus machen, wird’s nur noch schlimmer!”), fand ich das schon mal eine richtig nette Aktion. Danach wurde der Hersteller der Sonnenbrille angerufen, der zwar mein Modell nicht mehr vorraetig hatte, es allerdings telefonisch in Australien aufzustoebern versuchen wollte. Die Optikerin notierte also meine Telefonnumer und ich ging mit Cathy am Meer spazieren. Schon eine halbe Stunde spaeter bekam ich einen Rueckruf. Die Herstellerfirma hatte den Optiker darauf hingewiesen, dass die Garantie erloescht, wenn man in eine normale Sonnenbrille, die nicht extra fuer diesen Zweck hergestellt wurde, Glaeser mit Staerken einsetzt. Denn durch das Erhitzen des Gestells wird ein Abplatzen der Beschichtung wahrscheinlich. Also bin ich noch mal in den Laden und hab gefragt, was wir denn nun tun koennen. Und siehe da, ich durfte mir gleich ein neues Modell aussuchen (diesmal eins, das auch fuer diesen Zweck vorgesehen ist) und kann es morgen Nachmittag abholen. Einzige Bedingung war, von den Gucci Modellen fernzubleiben, aber trotz allem bekomme ich nun ein Gestell, das etwa doppelt so teuer ist, wie mein urspruengliches. Das fand ich ziemlich nett und irgendwie habe ich das Gefuehl, dass das in Deutschland nicht so einfach gelaufen waere. Wahrscheinlich haette man mich schon nach der ersten Minute weggeschickt, weil der Kauf schon ueber ein Jahr her ist…