Recycling

by Diane on 09/03/2006

Das Recyclen wird mir hier ein bisschen schwer gemacht. In Deutschland war ich penibelst darauf bedacht, meinen Müll sorgfältig zu trennen. Die gelbe Tonne habe ich zwar aufgrund ihres schlechten Rufs (angeblich soll ja deren Inhalt nach der Sammlung wieder mit dem Restmüll aus der grauen Tonne zusammen geschüttet werden) ab und an mal ignoriert. Aber mein Altglas und mein Altpapier habe ich immer zum entsprechenden Container gebracht. Ha, und da liegt nun der Haken an der ganzen Sache: ich bin es gewohnt, selbst zu entscheiden, wann ich gern meine recyclefähigen Umverpackungen bzw. meine alten Zeitungen loswerden möchte.

Zum einen kann ich natürlich froh sein, dass wir in einem Apartmenthaus wohnen, denn hier bekommen wir einen großen Müllbehälter zur Verfügung gestellt, der auf dem Parkplatz steht und in den unser Restmüll hinein kommt. Die Mehrzahl der Häuser in Wellington hat so etwas nicht und die meisten Menschen hier müssen ihren Müll in Plastiktüten sammeln, die sie einmal pro Woche an den Straßenrand zur Abholung stellen können. Zum anderen habe ich dieses Problem jetzt mit unserer Recyclingbox. Es gibt hier keine Container für Recyclingmaterialien, es gibt nur einen festgelegten Abholtag. Und damit fing meine Odyssee bereits an: zunächst einmal brauchte ich eine Recyclingbox. Die ist zwar nicht unbedingt nötig, da man seine Recyclingmaterialien auch in einer Plastiktüte vor die Tür stellen kann, aber manchmal werden diese dann einfach nicht mitgenommen und fliegen dann tagelang auf der Straße herum. Nein, so eine Box, genannt “Kiwibin” erschien mir da schon sicherer. Erhältlich ist diese Box im Beratungsbüro der Stadt, Öffungszeiten täglich bis 17 Uhr. Vor 17 Uhr in der Stadt zu sein und dann auch noch den Willen zu haben, die riesige Box mit mir herumzutragen schien viele Tage lang unmöglich – also dauerte es erstmal, bis wir die Box hatten.

Eines Tages war es soweit und die ersten Sammeleien hatten dort drin ihrem Platz gefunden. Zum Einzug hatten wir einen Brief der Hausverwaltung bekommen, in dem sie uns den Dienstag als Sammeltag nannte. Also haben wir am darauf folgenden Dienstag unsere Kiwibin morgens auf die Straße gestellt. Im Bus hat Kai dann unsere Nachbarin getroffen, die ihm erstmal mitteilte, dass die Sammlung erst donnerstags stattfindet. Also hat Kai mich fix angerufen und ich bin im Schlafanzug rausgetapert, um die Box wieder einzuholen. Donnerstag darauf, nächster Versuch! Die Anleitung zum Recyclings sagt, dass man die Box am Vorabend der Sammlung ab 17 Uhr an die Straße stellen kann, sie jedoch spätestens um acht Uhr des Sammlungstages draußen stehen muss. Kai hat sie um fünf Minuten vor acht rausgestellt, da waren aber schon alle anderen Kisten geleert. Also wieder ein Anruf bei mir, ich wieder im Schlafanzug raus, Box wieder reingeholt. Inzwischen haben wir es zumindest in der Theorie schon mal raus, wie es funktioniert, nämlich mittwochsabends die gesammelten Werke rausstellen und donnerstagmorgen vor Arbeitsbeginn wieder reinholen. In der Praxis klappt das natürlich nicht, weil ich es immer wieder vergesse. Auch heute steht wieder ein voller Kiwibin mit Plastikflaschen und Zeitungsfetzen in meiner Küche. Das führt dazu, dass ich nicht so viel recycle wie eigentlich möglich wäre, wo soll ich das denn alles lagern? Es wird mir wirklich schwer gemacht, mich umweltgerecht zu verhalten… ;) )

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