In Wellington gibt es derzeit 18 Samenspender und 23 Frauen, die gern ein Kind durch eine Samenspende haben möchten. Wenn man das mal so kurz überschlägt, scheint das ja ganz gut hinzukommen, zumindest wenn fünf der Spender mal eben kurz zwei Portionen abgeben. Ha, weit gefehlt, denn in Wellington ist sowohl auf Seiten der Spender, als auch auf Seiten der zukünftigen Mütter ein echter Glaubenkrieg entflammt. Die ganze schöne Rechnung geht nun nicht mehr auf, da von den 23 Frauen 14 Singles und drei lesbisch sind. Die potenziellen Erzeuger (die mit den Kindern ja nie im Leben etwas zu tun haben werden, sie ja nicht einmal kennenlernen werden), wollen ihr Sperma aber nicht zur Verfügung stellen, wenn das Kind dann von einer Alleinerziehenden oder gar von zwei Frauen aufgezogen wird. Jetzt könnte man meinen, dass die Samenspender erzkonservative ignorante Idioten sind, die keine Ahnung vom modernen Familienbegriff haben – aber nicht nur das, auch die Samenempfängerinnen haben so ihre Vorstellungen vom Idealvater, der sollte nämlich auf gar keinen Fall schwul sein. Da denkt man, man lebt in einem liberalen Land, in dem die sexuelle Orientierung von Menschen für Außenstehende eine genauso geringe Rolle spielt wie deren Sternzeichen, dann sowas… Und das schlimmste ist: das Ganze ist noch tatsächlich einen Zeitungsartikel wert.
Spermakrieg in Wellington
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mir fehlt hier wieder diese kleine Smilie welches mit dem kopf vor die wand donnert :)
Oje….habt ihr in Neuseeland auch so was wie ne Bild-Zeitung?!?
@ Verena: Das ist leider nicht aus der BILD oder einem ähnlichen Blatt, sondern aus der führenden Tageszeitung Wellingtons. Sowas wie die WAZ, zwar nicht hochintelektuell aber für lokale Nachrichten durchaus zu gebrauchen…
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