Heute früh haben wir uns ein Townhouse angeschaut. Um es wirklich innenstadtnah zu nennen, war es schon sehr weit außerhalb, außerdem war es so dermaßen runtergekommen, dass wir schon fast lachen mussten, als wir den Preis gehört haben: 370 $ pro Woche. Klar, eines der Zimmer hatte ein nettes Erkerchen und die Glasscheiben hatten im oberen Bereich bunte Blumenmuster und auch einen Garten gab’s dazu, aber alles in einem irre schlechten Zustand. Wirklich unglaublich.
Mittags haben wir dann ein netteres Apartment angeschaut, das ich mir vielleicht so gar vorstellen könnte, auch wenn es mit 350 $ ebenfalls nicht billig ist und es an einer Stelle so aussieht, als wäre da mal Schimmel weggemacht worden. Es hat eine Dachterrasse, von der aus man über ganz Wellington City blicken kann, eigentlich echt nett. Mein Favorit ist aber eine Wohnung, die etwas abseits der Innenstadt liegt. Relativ groß und hell, mit eigenem Parkplatz, leider ohne Spülmaschine. Machte sonst aber einen ganz guten Eindruck, sofern man überhaupt etwas von der Wohnung sehen konnte. Denn im Moment leben die Vormieter noch dort und diese zwei Brüder sind die größten widerlichen Messies, die mir je unter gekommen sind. Ich habe noch nie eine so vollgestellte und verdreckte Wohnung gesehen, wir haben echt ernsthaft überlegt, ob wir die jemals sauber bekommen. Zeitgleich mit uns waren noch eine Tuss und ein Mädels-Pärchen da, die übereinstimmend und sehr verständnisvoll sagten, dass Jungs nun mal so wohnen würden. Nein, ich kenne genug Jungs und bei einigen ist es auch echt unordentlich, aber so einen Dreck habe ich noch bei keinem gesehen! Gleich als wir die Tür aufmachten, kam uns Katzengestank entgegen, und wenn jemand weiß, dass Katzen eigentlich nicht stinken, dann bin ich das, ich habe schließlich selbst mein halbes Leben lang Katzen gehabt. Die arme Miez konnte aber gar nichts dafür, dass es da so üsselig war, es lag nur daran, dass ihre Besitzer ihr Klo nicht gereinigt haben. Mein Glaube daran, dass man aus der Wohnung etwas machen kann, ist aber unerschütterlich und so werden wir uns morgen um sie bewerben – nach einem halben Jahr können wir ja noch mal umziehen. Bis dahin haben wir auch einen besseren Überblick, wo was liegt und wo man vielleicht gern wohnen will und wo lieber nicht. Scheint auch hier üblich zu sein, das Schlagwort ist anscheinend, dass man keiner Wohnung trauen kann, die man nicht im Winter gesehen hat. Schimmel und Gemoder scheint ein großes Problem zu sein, gute Häuser bauen die hier absolut nicht. Ich hoffe, wir kriegen die Wohnung.
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