Ein schlaues Schaf namens Lamm

by Diane on 05/07/2010

An unser Schaf im Garten haben wir uns inzwischen richtig gewöhnt. Mittlerweile ist Lamb natürlich absolut kein Lamm mehr, er ist vielmehr ein ausgewachsener, neugieriger und zutraulicher Schafsbock geworden. Obwohl das Gebiet in dem er sich austoben und Gras futtern kann riesig ist (siehe gelbe Markierung auf der Karte), kommt er jeden Nachmittag in unserem Garten vorbei, wo er Unkraut zupft und über die Wiese springt. Wir finden das gut. Andere Nachbarn leider nicht. Und da sich tatsächlich einige Leute beschwert haben, muss nun das gesamte Grundstück unserer Nachbarn umzäunt werden. Natürlich auch an der Grenze zu unserer Terrasse, denn theoretisch könnte Lamb einfach bei uns am Haus vorbei spazieren und auf die Straße laufen. Will man nicht, kann ich auch verstehen.

Nun ist das Einzäunen eines solch großen Geländes nicht ganz so trivial, und wenn man dabei nicht verarmen möchte, muss man mehrere Angebote einholen. Das dauert eine Zeit, und während dieser Zeit sollte Lamb nicht mehr allzu frei herum laufen. Und so kam unser Nachbar auf die Idee, bei uns im Garten einen temporären elektrischen Zaun aufzustellen. Im Grunde genommen ist das ja erstmal ein prima Ansatz. Er kaufte die nötigen Materialien und fing an den Zaun zu errichten. Kai schloss sich an um zu helfen, und ein ganzer Samstagnachmittag verging mit wahnsinnig männlicher Arbeit, die die beiden dort draußen verrichteten. Schließlich stand der Zaun, man(n) war stolz und das Schaf sollte einziehen. Da Lamb bislang nur fürsorgliche Liebe gewohnt war, dachte er sicher auch erstmal nichts böses, als er Peter (mit dem Futtereimer rappelnd) mitten auf die Wiese folgte. Schaf drin, Peter drin, Kai drin. Peter raus, Kai raus, Kommando “Zaun an!” – doch bevor der Schalter umgelegt war und Strom durch den Zaun floss, war das Schaf auch schon wieder ausserhalb der Umzäunung. Dann hatte Peter die glorreiche Idee, das Schaf doch einfach mehr oder weniger hinein zu tragen. Dabei sind beide umgefallen. Wenn Schafe nicht mehr mit den Beinen auf dem Boden stehen, werden sie total bewegungslos. Peter lag also im Matsch, Lamb in Todesstarre auf ihm drauf, also hat er erstmal auf Peters Bein gepinkelt. Warum auch nicht. Als Kai zur Hilfe eilte, sprang Lamb natürlich auf und hüpfte davon. Und ward den Rest des Tages nicht mehr gesehen. So viel zum genialen Plan der Großstadt-Cowboys.

Da Peter am nächsten Tag auf Geschäftsreise ging, musste ein neuer Plan her. Dieser Plan lautete: Wir lassen den Zaun aus, warten bis Lamb von allein hinein geht, und schalten ihn dann einfach an. Am Sonntag kam Lamb nicht. Am Montag war er dann plötzlich da. Mit Leckerli in die Mitte der Wiese gelockt, wieder rausgeschlichen, Zaun angeschaltet. Als Lamb gepeilt hat, dass er nun rundherum von Zaun umgeben ist, wollte er wieder gehen. Hat er dann auch gemacht. An der dicken Wolle hat ihn der Stromschlag mal so absolut gar nicht gestört. Als er den unteren Teil des Zauns mit dem Bein berührt hat, muss das schon einen Schlag gegeben haben – seine Reaktion war allerdings nur ein Luftsprung aus der Gefahrenzone heraus, und ein böses “Blööök!”. Dann war er wieder weg. Und wir haben einen leeren elektrischen Zaun im Garten.

A Clever Sheep Named Lamb

We love the sheep in our garden. He’s no longer a lamb, he’s a rather curious grown-up now and reasonably trusting. Although the area he can use for playing and eating is enormous (see yellow marking on the map) he comes over for a visit every afternoon. He eats our weeds and jumps around in our garden, it’s absolutely lovely to watch him. We love it. Others don’t. Those others have complained and now our neighbour has to build a fence to guarantee Lamb will stay inside. This includes the part of the property that leads to our terrace as well, because in theory Lamb could just walk past our house and wander onto the street. No one wants that, and I can understand this.

Fencing such a big property isn’t easy and includes some serious research and asking for quotes. This takes a while and during this time Lamb shouldn’t be walking around freely. So our neighbour came up with the brilliant idea of putting up an electric fence in our garden. Sounds like a good idea, doensn’t it? He bought all the components needed and started. Kai joined him a little bit later and both guys spent all of Saturday afternoon with very manly work. In the end they had built an electric fence and the sheep was supposed to move in. Since Lamb is pretty trusting and can’t recall any bad experience with Peter, he followed him easily when he was cooed into the newly fenced area. Sheep in, Peter in, Kai in. Peter out, Kai out, command “Switch it on, switch it on!”. Too late, before the fence had been switched on, the sheep had left the premises. Then Peter had another idea. What if we carried the sheep in? Unfortunately he fell when he tried, and as soon as a sheep gets all four legs off the ground, it stops moving. So we had Peter lying in the mud, a dead-like heavy sheep on top of him. A sheep in fear pees. That’s apparently what they do. This one peed on Peter. Why not? Kai tried to help, but Lamb only jumped up and walked away. We didn’t see him again for the rest of the day. Great plans of city cowboys.

The next day Peter had to go on a business trip, so we needed a new plan. This new plan sounded pretty easy: Kai and I should just keep an eye on the garden and as soon as Lamb choses to go inside the fence, we would switch it on. No Lamb on Sunday. But on Monday he suddenly showed up. We convinced him to stay for a while, sneaked out of the fenced area and switched on the electricity. But when Lamb understood that he was now completely surrounded by strange white band, he wanted to leave. And that’s what he did. Through his thick winter wool he didn’t even feel the shock. Only when he touched the lower parts of the fence with his leg, he jumped high and far, out of the hazard zone. All we got was an angry “baaaaaaaa!” and he was gone again. Now we have an empty fenced garden.

Nina July 6, 2010 at 7:43 am

:-) LOL :-) LOL

Gabi July 6, 2010 at 8:55 am

*kicher*
Das ist so toll beschrieben, dass man sich das echt bildlich vorstellen kann; ich lach mich weg hier :-)!

cathy August 16, 2010 at 4:51 pm

lol :)

wir haben viel gelacht!! ein ganz toller article und ein super blog!

Da hat euer widerspenstiger Besucher ja Glück, dass er aus dem Lammfilletalter schon raus ist. :)

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