Die Woche, Krieg am Polytechnic, Hausverbot und Weihnachtslunch

by Diane on 07/12/2006

Oh, es ist wohl schon ein paar Tage her, dass ich mich zum letzten Mal gemeldet habe. Irgendwie war ich tatsaechlich zu beschaeftigt zum bloggen. Ausserdem kam dazu, dass ich ja ganz gern mal ein paar freie Minuten waerend meines Bueroalltags zum schreiben nutze, da die olle Telecom aber in den letzten Tagen massive Probleme mit der Email-Weiterleitung hatte, bin ich vor lauter umorganisieren nicht mehr dazu gekommen, mich auf privates zu konzentrieren. Einer der Hauptgruende in dem ganzen Email-Chaos lag darin, dass ich einen festgesetzten Zeitpunkt zum Austausch von Forderungen mit einem meiner Institute hatte, mit denen ich gerade in Tarifverhandlungen getreten bin. Um zu vermeiden, dass Emails verloren gehen, haben wir die ersten Schritte ueber meine GMX-Adresse abgewickelt, was fuer die Personalabteilung meines Instituts kein Problem war, fuer mich aber erhoehten Aufwand bedeutete. Die wenige Zeit, die ich in dieser Woche also im Buero verbracht habe, habe ich also mit aergern ueber die Telecom verbracht. Was habe ich sonst noch so gemacht?

Am Montag war ich eigentlich im Buero, habe mich aber sehr geaergert und bin fast komplett ausgerastet. An einem meiner Institute wurde eine Abteilung ueberpruft und soll nun komplett neu strukturiert werden. Zwei meiner Mitglieder sind betroffen, sie werden voraussichtlich ihren Job verlieren. In dem ganzen Prozess ist eigentlich nichts sauber gelaufen: Der Dekan der Fakultaet verschwindet in den Pausen regelmaessig mit der Teamleaderin besagter Abteilung im Auto mit getoenten Scheiben und deshalb wurde ihre Rolle erst gar nicht mit in die Ueberpruefung der Arbeitsablaeufe mit einbezogen. Gerade mit dieser Teamleaderin bestehen aber die groessten Probleme meiner beiden Mitglieder. Der ganze Ablauf war gespickt mit Luegen und Fehlinformationen, die beiden stehen massiv unter Stress sind einfach nur fertig. Aus diesem Grund habe ich eine Submission eingereicht, auf die Missstaende aufmerksam gemacht und Gegenvorschlaege gemacht. Meine beiden Mitglieder haben sehr persoenliche und intime private Bemerkungen dazu abgegeben, die haben wir an die Submission angehaengt. Natuerlich alles streng vertraulich an das Review Team. Und was macht der bloede Penner von Dekan? Schickt das erstmal fein per Email rum! Ich bin ja nun echt nicht leicht aus der Fassung zu bringen (naja, zumindest nicht wenn es um meinen Job geht), aber da habe ich echt rot gesehen. Zwar konnte ich noch verhindern, dass die Email weiter versand wird, aber seit Montag herrscht Krieg zwischen mir und besagtem Dekan. Eigentlich waeren wir fuer Mittwoch verabredet gewesen, aber da hat er mich dann versetzt. Ich haette ihm wahrscheinlich auch ein paar unschoene Sachen an den Kopf geworfen. War vielleicht besser so, dass er gar nicht erst zum Meeting erschienen ist.

Der Dienstag begann mit einem Hausverbot. Da ich einen langen Arbeitstag vor mir hatte, bin ich morgens laenger zu Hause geblieben, habe lang mit Olaf telefoniert und habe beim Checken meiner Emails festgestellt, dass ich zu der Arbeitsgruppe an der ich haette teilnehmen wollen, wieder ausgeladen worden war. Bei der Arbeitsgruppe handelt es sich allerdings um eine vertraglich vereinbarte Arbeitsgruppe zwischen TIASA und dem Institut, da kann man mich eigentlich gar nicht ausladen. Die Personalleiterin hat es mir auch nicht persoenlich mitgeteilt, sondern unsere Branch Chair vorgeschickt. Die ist er ganz frisch im Amt und hat erstmal panisch reagiert. Ich habe statt dessen der Personalleiterin mitgeteilt, dass wenn ich nicht komme, niemand von unseren Mitgliedern an der Arbeitsgruppe teilnehmen wird, was fuer sie ziemlich peinlich geworden waere, da sie einen Gast fuer einen Vortrag eingeladen hatte. Lange Rede, kurzer Sinn – letztendlich durfte ich trotzdem am Treffen teilnehmen. Ein Beschwerdebrief ist von meinem Chef an die Rektorin des Ladens gegangen und wahrscheinlich hat die Personalleiterin richtig schoen Aerger bekommen. Regel Nummer 1: Lege dich nie mit der Gewerkschaft an, wenn du nicht 100% sicher bist, dass du zu 100% Recht hast. Eine gute Regel, die hoffentlich auch dort bald eingehalten wird.

Am Dienstagabend war das grosse jaehrlich CTU Regierungsforum. In lockerer Atmosphaere stehen diverse Minister und die Premierminister Rede und Antwort und in Arbeitsgruppen werden wichtige Themen intensiver mit den Politikern besprochen. Auch wenn Helen Clark nur zur Eroeffnung und fuer ein Schlusswort anwesend war (die Ereignisse in Fidji am Dienstag machten ihre Anwesenheit bei Fernsehen und Radio noetig), war es ein sehr informativer und interessanter Abend. Im Anschluss gab es sogar ein richtig gutes Buffet! Es zahlt sich halt aus, wenn Vegetarier an der Organisation solcher Veranstaltungen beteiligt sind… ;-)

Der Mittwoch startete dann damit, dass ich zum Treffen mit dem Dekan von Montag gefahren bin, dieser aber nicht auftauchte. So ein bloeder A….. Nachmittags war ich dann bei der Migrant Working Group der CTU und habe viel ueber Einwanderer und Saisonkraefte in Fischerei und Garten-/Landschaftsbau gelernt. Ausserdem war ein Vertreter des Arbeitsministeriums dort, der die neuen Listen der in NZ gesuchten Berufe vorgestellt hat. Interessant, aber nicht unbedingt hilfreich fuer meine Arbeit. Aber immerhin Kontakte gepflegt und neues Wissen erlangt, das ist ja auch nicht zu unterschaetzen. Abends gab es dann das OpenBC Wellington Meeting (oder muss ich es jetzt Xing Wellington nennen?) im Souther Cross. Das war nett.

Donnerstag frueh war ich zu einem Vortag ueber Gleichbazahlung von Frauen beim ASTE Staff Meeting eingeladen. Danach bin ich in die Stadt geflitzt um ein 5 Dollar-Wichtelgeschenk fuer den Nachmittag zu kaufen. Danach habe ich unseren fuer 6 Monate befristeten Kollegen in die Geheimnisse der Emailbenutzung eingefueht und um 12.30 musste ich mit den Kollegen von ASTE in den Shuttel steigen, um an deren Weihnachtslunch teilzunehmen. Gegessen wurde im Dockside, einem Restaurant der wohl eher gehobenen Klasse. War nicht wirklich schlimm, aber der Service haette besser sein koennen und mit Leuten die man mag waere es sicher auch netter gewesen. Zum Gluck sass ich zwischen Leigh (Admin) und Mike (Industrial aus Christchurch, siehe Foto), die ich beide sehr mag und mir gegenueber sass mein neuer befristeter Kollege. Haette also wahrlich schlimmer kommen koennen. Als Wichtelgeschenk bekam ich drei rote Kerzen – ich hatte eine schoene Glasplatte verschenkt. Als ich den Rest der Geschenke gesehen habe, war ich allerdings ganz froh so etwas nettes wie Kerzen bekommen zu haben… ;-)

Und heute ist Freitag, ich bin den ganzen Tag im Buero und habe endlich Zeit mich um all die Dinge zu kuemmern, die waehrend dieser vollgepackten Woche liegen geblieben sind…

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