Meine Arbeit

by Diane on 09/04/2006

Ich denke es ist an der Zeit, dass ich mal wieder ein bisschen war über meine Arbeit erzähle. Dieser Term (so etwas wie ein Schulhalbjahr, nur dass es hier vier davon gibt) ist so gut wie rum. Es gibt nur noch vier Tage regulären Unterricht und danach fangen die Osterferien an. Für mich bedeutet das aber keineswegs, dass ich frei habe, ganz im Gegenteil! Ich habe mich entschlossen, das Holiday Programme mit zu übernehmen und werde statt nur dreieinhalb Stunden pro Tag an fünf Tagen in diesen Ferien Vollzeit arbeiten. Puh, das wird bestimmt anstrengend!

Aber inzwischen habe ich die meisten “meiner” Kinder sehr ins Herz geschlossen, so dass ich mich darauf freue, endlich einmal mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Hier seht Ihr einigen von ihnen:

Die Betreuerin auf dem Bild ist Jo, die leider nur als Urlaubsvertretung für meine indische Kollegin bei uns war. Fünf Wochen lang hat sie uns unterstützt und ich fand sie ziemlich gut. Es hat super-viel Spaß gemacht mit ihr zu arbeiten und ich finde es wirklich schade, dass sie nicht mehr bei uns ist. Aber immerhin hat sie uns schon mal eine Mail geschrieben, sie kommt nämlich eigentlich aus England und tourt gerade mit einem Working-Holiday-Visum durch Neuseeland und Australien.

Auf ihrem Schoß sitzt Maryana, einer meiner absoluten Lieblinge. Sie ist erst vor kurzem aus der Ukraine hergezogen, spricht aber schon so akzentfrei Englisch, dass es mir manchmal merkwürdig vorkommt, wenn sie zu mir kommt und sagt: “Entschuldigung, ich lerne noch Englisch und ich kann gerade ein Wort nicht finden. Können wir es gemeinsam suchen?”. Tja, dann suchen wir zusammen nach dem Wort und meistens finden wir es auch gemeinsam nicht, denn schließlich lerne ich ja auch noch Englisch… :) Das Mädel mit der schwarzen Kappe ist Arieanna, die mir häufig hilft, die Kleinen von der Schule abzuholen. Manchmal kann das nämlich ganz schön anstrengend sein, da bin ich froh wenn ich einige bei ihr parken kann und mich auf die Suche nach den fehlenden Schützlingen machen kann. Die beiden in der Mitte sind Liam und Charlotte, sie kommen nur dienstags und sind ein herzallerliebstes Geschwisterpärchen. Total goldig! Tja, und der Junge vorne ist einer von denen, die sofort nach dem Afternoon-Tea nach draußen stürmen und Fußball/Cricket/Tennis spielen. Er heißt bestimmt Jack oder Jordan oder Matthew… ;)

Und das hier ist meine Chefin:

Da sie schwanger ist möchte sie gern ihre Arbeitstage reduzieren und ich soll sie an den Tagen an denen sie nicht da ist vertreten. Ist aber bislang nur unser gemeinsamer Plan, jetzt muss erstmal das Committee davon überzeugt werden, dass das eine total gute Idee ist. Das kann nochmal so richtig schwierig werden.

Alles in allem gehe ich im Moment richtig gern arbeiten. Die Kinder haben sich inzwischen sehr an mich gewöhnt und mittlerweile rennen sie bei Problemen nicht mehr ausschließlich zu Inka sondern kommen auch zu mir. Es hat sich rumgesprochen, dass ich total gut Rollerskaten beibringen kann (jaaaa, das beherrsche ich wunderbar, obwohl ich selbst nicht skaten kann) und dass ich nicht cholerisch rumschreie und auch niemandem weh tue (das kann die Inderin nämlich total gut). Eine meiner schönsten Anekdoten ist diese Geschichte mit Thomas (meinem absoluten Liebling): ich sitze draußen auf der Bank, Thomas kommt mit Tränen in den Augen angelaufen. Er setzt sich neben mich, hält seinen Knöchel fest und sagt: “das tut so weh”. Ich sage natürlich: “Zeig mal”, um zu entscheiden, ob der Fuß amputiert werden muss oder ob ein Pflaster oder eine dicke Umarmung schon ausreichend zum Heilungsprozeß beiträgt. Nur leider hatte er sich gar nicht den Knöchel verletzt, sondern nur mit der Hand den Fuß an den schmerzenden Po gedrückt. Am Po hatte er nämlich einen tiefen Schnitt, und da ich den ja anscheinen sehen wollte hat er dann mitten auf dem Spielplatz seine Hose runter gezogen und mir seinen Po gezeigt. Ich glaube, ein paar der anwesenden Mütter wollten mich schon bei der Polizei anzeigen… ;) Aber immerhin mag er mich so gut leiden, dass er keine Hemmungen hat vor mir seine Hose auszuziehen – ist ja auch schon mal was… ;)

Alles in allem gehe ich momentan ausgesprochen gern arbeiten – ich glaube, dass können nicht sehr viele Menschen auf dieser Welt von sich behaupten…

diane April 9, 2006 at 12:00 am

Warum sollte ich? Dreieinhalb Stunden pro Tag mit Kindern zu verbringen finde ich absolut ausreichend… ;)

Nina April 9, 2006 at 12:00 am

Ich bin froh, dass dir deine Arbeit so gut gefällt!
Mal sehen, wann du an eigene denkst ;-)

Gabi April 9, 2006 at 12:00 am

"Tante" Diane, ich würde auch gerne mal das Wort "Tante Gabi" aus Kindermund hören *gg* ;-)!

Kai April 10, 2006 at 12:00 am

Geht’s noch :-) ?

Iris April 10, 2006 at 12:00 am

Wer Hausbesitzer sein will muss auch schaffe (sagt meine Tante Ulla aus Schwaben immer)…..
Lieben Gruß!!!
Iris

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